Er starb im Alter von 89 Jahren: Der letzte Weltmeister verließ am Freitag unsere Welt. Fußball-Deutschland trauert um die aus Kaiserslautern stammende Ikone.
Der letzte „Held von Bern“ verabschiedete sich heute und Deutschland trauert um den letzten Fußball-Weltmeister Horst Eckel von 1954. Dies bestätigte der Deutsche Fußball-Bund.
„Horst Eckel stand sinnbildlich für die Werte der Helden von Bern: bescheiden, herzlich, bodenständig, ohne Allüren. Zu wissen, dass Horst Eckel und damit keiner der 54er mehr lebt, erfüllt mich und uns alle bei der Nationalmannschaft mit großer Trauer“, so DFB-Sportdirektor Oliver Bierhoff. Es wurde vor allem seine Lebensleistung dabei hervorgehoben.
Eckel war Außenläufer des 1. FC Kaiserslautern und gehörte zu den Jüngsten seiner Mannschaft, die Kapitän Fritz Walter anführte. Gegen Ungarn gewannen sie damals mit 3:2, mit einem vormals 0:2 zurückliegenden Spiel.
Sein 90. Geburtstag war dabei bereits am 8. Februar 2022 groß geplant, so die Familie Eckel, die Ende November in die Hall of Fame aufgenommen wurden.
„Im Februar kommenden Jahres wollte er seinen 90. Geburtstag feiern, seine Tochter hatte bereits ein Save the Date rausgeschickt, auch an mich“, sagte Lautern-Legende Hans-Peter Briegel bei t-online.de. „Es ist sehr traurig, dass es dazu nicht mehr kommen wird.“
Das Jubiläum sah eigentlich gut aus, als er im Oktober seine Hüftoperation gut überstanden hatte. „Er hat es gut überstanden, aber wir haben uns natürlich alle große Sorgen gemacht“, so seine Tochter Dagmar Eckel gegenüber der dpa.
Er hinterließ dabei zwei Töchter und zwei Enkelkinder mit seiner Frau, mit der er 64 Jahre zusammen war.
„Ich habe Horst Eckel als einen wunderbaren Menschen kennengelernt und erlebt, der sich aus tiefster Überzeugung heraus stets auf die Seite der Schwächeren geschlagen hat und ihnen ein echtes Vorbild war“, so Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident.
Er habe Menschen in schwierigen Situationen immer einen Lichtblick gegeben. Sein Spitzname war immer „Der Windhund“, da er der schnellste Spieler im Mittelfeld war und seinem Trauzeugen Fritz Walter den Rücken frei hielt. Er bestritt dabei 32 Länderspiele.
„Horst Eckel war einer der ganz Großen im deutschen Fußball. Das lag nicht nur daran, dass er 1954 Weltmeister geworden ist, sondern auch daran, dass er immer ein sehr bescheidener und warmherziger Mensch geblieben ist“, verriet Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
„Jedes Gespräch, das ich mit ihm in den vergangenen Jahren geführt habe, war für mich eine enorme Bereicherung.“