Die Union klettert in der neuen „Sonntagsfrage“ von Infratest um zwei Prozentpunkte auf 30 Prozent. Das ist der aktuell höchste Wert unter den großen Umfrageinstituten und auch in der Infratest-Erhebungsreihe die größte für CDU und CDU gemessene Zustimmung seit März 2021.
Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Kanzlerpartei SPD demnach aktuell auf 18 Prozent, das ist nochmal ein Punkt weniger als im November. Die Grünen kämen auf 18 Prozent (-1) und lägen damit gleichauf mit der SPD an zweiter Position. Die ebenfalls an der Regierung beteiligte FDP verliert einen Punkt und kommt aktuell auf 5 Prozent. Die AfD erreicht 15 Prozent (+1), die Linke kommt im Dezember unverändert auf 5 Prozent. Auf alle weiteren Parteien entfallen 9 Prozent. Das Ansehen der Bundesregierung ist zwar erstmals seit Juli wieder leicht angestiegen, bleibt ein Jahr nach Amtsantritt aber auf geringem Niveau. Aktuell sind drei von zehn Wahlberechtigten (30 Prozent) mit der Arbeit von SPD, Grünen und FDP zufrieden bzw. sehr zufrieden (+2), 68 Prozent sind weniger bzw. gar nicht zufrieden (-1). Dass eine CDU/CSU-geführte Bundesregierung die anstehenden Aufgaben und Probleme in Deutschland besser lösen könnte, glauben aber derweil nur 17 Prozent der Befragten. 24 Prozent geben an, dass eine Unions-geführte Regierung die Aufgaben und Probleme schlechter lösen würde. Eine knappe Mehrheit von 52 Prozent findet, dass eine CDU/CSU-geführte Bundesregierung das ähnlich gut bzw. schlecht tun würde. Mit einem Jahr Abstand blicken die Deutschen überwiegend positiv auf die Kanzlerschaft von Angela Merkel: 62 Prozent geben an, im Rückblick mit der politischen Arbeit der ehemaligen Bundeskanzlerin zufrieden bzw. sehr zufrieden zu sein, 36 Prozent geben heute an, weniger bzw. gar nicht zufrieden zu sein. Damit ist die Zufriedenheit im Rückblick etwas geringer als zum Ende ihrer Kanzlerschaft vor einem Jahr; Im Dezember 2021 gaben noch 68 Prozent an, mit ihrer Arbeit zufrieden zu sein.
Bei der Bewertung des Spitzenpersonals der aktuellen Regierung liegt nach wie vor Annalena Baerbock (Grüne) vorne: 48 Prozent (+2 im Vgl. zu November) geben aktuell an, mit der Arbeit der Außenministerin zufrieden bzw. sehr zufrieden zu sein, 47 Prozent geben an, nicht zufrieden zu sein. Mit der Arbeit des aktuellen Wirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne) sind 41 Prozent (+3) zufrieden bzw. sehr zufrieden, 52 Prozent jedoch weniger bzw. gar nicht zufrieden. Mit Olaf Scholz (SPD) sind aktuell 36 Prozent (+3) zufrieden, eine Mehrheit von 61 Prozent gibt aktuell jedoch an, mit der Arbeit des Bundeskanzlers unzufrieden zu sein. Mit der Arbeit von Finanzminister Christian Lindner (FDP) sind aktuell 33 Prozent (+4) zufrieden bzw. sehr zufrieden, 61 Prozent geben jedoch an, mit seiner Arbeit nicht zufrieden zu sein.
Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erreicht aktuell einen Wert von 31 Prozent Zufriedenheit (-2 im Vgl. zu September), 40 Prozent sind mit seiner Arbeit unzufrieden. Innenministerin Nancy Faeser macht aktuell den größten Sprung (+5 im Vgl. zu November) und kommt auf 28 Prozent Zufriedenheit – jedoch geben 42 Prozent an, mit ihrer Arbeit weniger bzw. gar nicht zufrieden zu sein. Mit Verteidigungsministerin Christine Lambrecht sind aktuell 21 Prozent zufrieden (-2), 61 Prozent sind aktuell weniger bzw. gar nicht zufrieden. Mit prominenten Politikern der Oppositionsparteien überwiegt ebenfalls die Unzufriedenheit: So sind mit dem Unions-Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz aktuell 32 Prozent zufrieden (+2), 59 Prozent jedoch weniger bzw. gar nicht zufrieden.
Mit der politischen Arbeit des Co-Vorsitzenden der Linksfraktion im Bundestag Dietmar Bartsch sind aktuell 17 Prozent zufrieden (+4 im Vgl. zu Oktober), 35 Prozent sind unzufrieden; jedoch gibt auch nur gut jeder Zweite an, Dietmar Bartsch zu kennen. Mit der Arbeit der AfD-Bundessprecherin und -Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel sind aktuell 17 Prozent zufrieden bzw. sehr zufrieden (+4 im Vgl. zu Oktober), 58 Prozent geben an, mit ihrer Arbeit nicht zufrieden zu sein. Infratest hatte für den „Deutschlandtrend“ im Auftrag der ARD von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.318 Wahlberechtigte befragt.
Foto: Friedrich Merz [dts]