Ampel-Fraktionen planen Finanzhilfen für Sportvereine

Die Ampel-Fraktionen im Bundestag planen zusätzliche Hilfen für Sportvereine, die durch die Preissteigerungen im Energiebereich existenziell betroffen sind. „Es gilt hier gemeinsam mit Bund und insbesondere den Ländern, welche hierfür zuständig sind, Unterstützung auf den Weg zu bringen“, sagte SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese der „Welt“ (Montagausgabe).

Ähnlich äußerte sich Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch. „Das dritte Entlastungspaket ist ein wichtiger Schritt. Sicher ist aber, weitere werden folgen. Wir werden in den kommenden schwierigen Monaten Haushalte, Unternehmen und soziale Infrastruktur gleichermaßen im Blick haben und nicht zulassen, dass der Diktator Putin unserer Gesellschaft Schaden zufügt“, so Audretsch. Die zentrale Aufgabe sei es, „die Kosten für Energie runterzukriegen“. Dies helfe Haushalten, Unternehmen, Krankenhäusern oder Vereinen gleichermaßen. Philipp Hartewig, sportpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, erklärte, er stehe „bereits seit Wochen mit Verbänden, Kommunen und Vereinen in Kontakt“. Ziel sei es, dass keine Sportstätte geschlossen werden müssten. „Insbesondere nach den Corona-Jahren ist es unsere Verantwortung, den Sport – besonders im Kinder- und Jugendbereich – zu schützen und zu gewährleisten“, so Hartewig. Über das „Entlastungspaket“ hinaus schlägt die FDP-Fraktion „weitere mittel- und langfristige Maßnahmen vor, um die Energiekosten zu senken und Versorgungssicherheit zu gewährleisten“. Die Opposition kritisiert hingegen eine Vernachlässigung der Vereine. „Die Ampel hat im dritten Entlastungspaket vergessen, dass auch Sportvereine bei den hohen Energiepreisen entlastet werden müssen. Da muss jetzt dringend nachgebessert werden“, erklärte Stephan Mayer (CSU), sportpolitischer Sprecher der Unionsfraktion. Ehrenamtliche und Freizeitsportler würden von der Regierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) erneut vergessen; Bundessportministerin Nancy Faeser (SPD) habe sich „durch ihr Nichtstun für die Vereine ins Abseits gestellt“. Ähnlich argumentierte André Hahn, sportpolitischer Sprecher der Linke-Fraktion: „Mit Ausnahme des Profibereichs ist der Sport schon bei den Hilfen zur Corona-Pandemie durch die Bundesregierung extrem stiefmütterlich behandelt worden. Das setzt sich jetzt leider auch in der Energiekrise fort.“ Der Sport sei auch im dritten Hilfspaket „komplett vergessen worden“, so Hahn. Es müsse daher „dringend nachgebessert werden“. Jörn König, sportpolitischer Sprecher AfD-Fraktion, forderte als kurzfristige Maßnahme, dass Sportvereine „von allen staatlichen Umlagen“ – dazu zählt er etwa die Gasumlage und die CO2-Steuer – befreit werden sowie „Stützungszahlungen“ als Ausgleich für steigende Energiepreise erhalten sollten. Langfristig dürfe „kein Lieferant und kein Energieträger mehr als 25 Prozent Anteil am Energiemix bekommen“.

Foto: Schwimmbad (dts)

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