Bundessuchtbeauftragter dringt auf Werbeverbot für Sportwetten

Das „Bündnis gegen Sportwetten-Werbung“ fordert die Einschränkung von Sportwetten-Werbung in Deutschland – und erhält dazu Unterstützung von dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkard Blienert. Die Werbung sei „für suchtgefährdende Angebote nie etwas Sinnvolles“, sagte der SPD-Politiker „Ippen-Media“.

Blienert wünscht sich „natürlich so wenig Werbung für Sportwetten wie möglich, am besten überhaupt keine“. Es sei „eine ganz schlechte Entwicklung“, dass Werbung und Sponsoring im Profifußball in den letzten Jahren eine so dominante Rolle eingenommen haben. „Man fragt sich ja schon fast, was eigentlich im Vordergrund steht, der Sport oder das große Wettbusiness.“ Er fordert daher eine „vernünftige Werberegulierung für Sportwetten“ schon vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar.

Konkret: ein Verbot der Fernseh-, Rundfunk- und Internet-Werbung vor 21 Uhr, wie dies für Online-Casinos der Fall ist. „Damit würde zumindest der Jugendschutz ein Stück weit gestärkt.“ Sportwetten-Werbung wird in Deutschland durch den Glücksspielstaatsvertrag geregelt. Zuständig dafür sind die Länder.

Das Sportwettengeschäft boomt, im Jahr 2021 machte allein der deutsche Markt 9,4 Milliarden Euro Umsatz: ein neuer Rekordwert. Zum Start der Bundesligasaison rückt Sportwetten-Werbung wieder in den Fokus.

Foto: Wettbüro (dts)

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