Hohe Infektionszahlen verschärfen die Lage bei Kinderärzten in Nordrhein-Westfalen.
„Auch wenn die Lage der kinderärztlichen Versorgung zumindest rechnerisch insgesamt gut ist, ist nicht auszuschließen, dass es dennoch zu einzelnen Versorgungsengpässen kommen kann. Hierbei handelt es sich um eher ländliche Regionen“, sagte ein Sprecher von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). In einigen Planungsbereichen gäbe es Versorgungsgrade unter 100 Prozent. Dazu zählen nach einer Übersicht des Ministeriums die Kreise Euskirchen, Oberbergischer Kreis, Olpe, Kleve, Höxter und Minden-Lübbecke.
Der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe sagte der Redaktion: „Bei den Kinderärzten macht sich der Nachwuchsmangel immer deutlicher bemerkbar. Aktuell gibt es in Westfalen-Lippe 15 offene Sitze, vor allem in Ostwestfalen. Gleichzeitig ist die Suche für altersbedingt ausscheidende Kinderärzte selbst in Städten wie Bielefeld schwierig.“ In Westfalen-Lippe seien derzeit 28 Prozent der Kinderärzte älter als 60 Jahre.
In Nordrhein gibt es zwölf offene Sitze, so die KV Nordrhein zur Redaktion. Der Sprecher sagte: „Gerade mit Blick auf die aktuell grassierende hohe Zahl an Infekten unter Kindern ist die Auslastung der pädiatrischen Praxen sehr hoch.“ Er rät Eltern, die auf der Suche nach einem Kinderarzt-Termin sind, bei Problemen den Patientenservice unter der kostenlosen Rufnummer 116117 anzurufen.