Das Münchener Ifo-Institut verlangt mehr Daten für die Forschung und hofft dabei auf ein neues Gesetz. „Der schnelle Zugang zu qualitativ hochwertigen und detaillierten Forschungsdaten muss sich verbessern“, sagten die Ifo-Forscher Andreas Peichl und Sebastian Wichert am Freitag in Berlin.
„Das ist wichtig für eine Spitzenforschung, die sich an Fakten orientiert und darauf aufbauend die Politik beraten kann.“ In Deutschland sei dies leider sehr viel schlechter geregelt als in vielen anderen Ländern Europas. Daher setzt das Institut nun auf das geplante Forschungsdatengesetz der Bundesregierung: „Es ist die Chance, diese Missstände zu beseitigen und die amtliche Statistik zu ermächtigen, bessere Daten bereitzustellen“, sagte Peichl. Wichert ergänzte: „Insbesondere die grundsätzliche Erlaubnis zu Verknüpfungen von bereits vorliegenden Daten verschiedener Institutionen untereinander und mit Befragungsdaten ist notwendig.“
Durch die Zusammenführung von Sozialversicherungsdaten der Bundesagentur für Arbeit mit Unternehmensdaten des Statistischen Bundesamts und von Forschungsinstituten könnte beispielsweise „erstmalig der Zusammenhang zwischen Unternehmenserfolg, Wirtschaftserwartungen und Beschäftigungsentwicklung ganzheitlich untersucht werden“. Peichl fügte hinzu: „Auch muss die Auslegung von Datenschutzregelungen zwischen den staatlichen Institutionen und allen Bundesländern harmonisiert werden.“ Bislang gebe es hier überraschende Unterschiede. „Auch sollten die bereits eingerichteten akkreditierten Forschungsdatenzentren ausgebaut und gesetzlich verankert werden, die die Bereitstellung der zusätzlichen Daten bei gleichbleibend hohem Niveau an Daten- und Geheimnisschutz sicherstellen.“
Foto: Bundesministerium für Bildung und Forschung (Archiv) [dts]