Nach einem aus seiner Sicht erfolgreichen Pilotversuch will der ADAC bei seiner anstehenden Hauptversammlung in Bonn den Schlüsseldienst bundesweit ausrollen, auch für Nichtmitglieder. Dies sagte ADAC-Präsident Christian Reinicke der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe).
„Damit werden wir der einzige deutschlandweite Anbieter“, so Reinicke. Gleichzeitig wolle der Verband damit „ein Zeichen gegen den Wucher mancher Schlüsseldienste“ setzen. Der Verbandspräsident bekennt sich zum Wandel in der Antriebstechnik. „Die Reise geht klar in Richtung Elektromobilität, ob es einem gefällt, oder nicht“, sagte er. „Wir können das nicht ignorieren, sondern müssen uns mit dem Fachwissen unserer Experten im Sinne unserer Mitglieder in die Diskussionen neutral und sachlich einschalten.“ Der ADAC sei nach wie vor eine politische Lobbyorganisation, wolle aber mit Fachexpertise und nicht als Claqueure oder Polemiker wahrgenommen werden. Reinicke teile die Auffassung von Verkehrsminister Volker Wissing hinsichtlich Technologieoffenheit, „weil niemand zuverlässig vorhersagen kann, wie die Reise nach 2035 weitergeht“. Reinicke sagte weiter: „Es wäre unökologisch, alle Verbrenner zu verschrotten.“ Der ADAC wolle in Sachen E-Mobilität „Wegweiser und Berater für seine Mitglieder sein“, nicht aber Verteidiger des Status quo. „Mobilität ist heute viel mehr als nur Auto. Da reichen die alten Verhaltensmuster nicht mehr“, sagte Reinicke. Klimaschutz sei das Thema Nummer eins auch im ADAC.
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