Deutschlands Forstwirtschaft stemmt sich gegen die geplanten Hürden für Holzheizungen im Gebäudeenergiegesetz. „Auch in neue Gebäude müssen weiterhin Biomasse-Heizungen eingebaut werden dürfen, denn Holz zählt zu den erneuerbaren Energien, das hat das EU-Parlament kürzlich so festgelegt“, sagte Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagausgabe).
Das beim Verbrennen von Holz freigesetzte CO2 werde schließlich wieder gebunden, denn Bäume wüchsen nach. „Was die CO2-Bilanz angeht, sind Holzheizungen ein Nullsummenspiel“, sagte Schirmbeck. Das Bundesumweltamt rät dennoch von Holzheizungen ab: Der Wald solle als Kohlenstoffsenke erhalten bleiben. Dazu dürfe sogar nur weniger Kohlenstoff entnommen werden als gebunden wird. Wirtschaftsminister Robert Habeck will den Einbau von Biomasse-Heizungen in Neubauten zwar nicht verbieten. Mit Biomasse könne aber die Pflicht, mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie zu heizen, nicht erfüllt werden. Das gehe nur als Hybrid, also wenn zusätzlich etwa auch eine Wärmepumpe eingebaut werde. Das reicht der Forstwirtschaft aber nicht. „Holz als nachwachsende regionale Heizenergie auszuschließen, das wäre hochgradig absurd“, kritisierte Schirmbeck. „Wenn strenge Auflagen oder gar Verbote kommen, geht der Holzpreis in den Keller. Viele Waldeigentümer würden sich sagen: Dann kann ich den Scheiß auch liegen lassen.“ Gleichwohl räumte Schirmbeck ein, dass es längst „einen gewissen Kampf um den Rohstoff Holz“ gebe, da etwa Spanplattenhersteller denselben Stoff bräuchten, der für Pellets benötigt werde, und es „eine robuste Nachfrage aus dem Ausland“ gebe. „Es wird teurer, und das ist völlig angemessen, denn lange war Waldholz viel zu billig. Die Preise werden weiter steigen“, sagte Schirmbeck voraus. „Aber es ist genug Waldholz da, auch zum Heizen.“
Foto: Holzstämme [dts]