Der Energieversorger Eon erhöht in der Grundversorgung die Strompreise teilweise deutlich. „Im betroffenen Grundversorgungsgebiet in Teilen von NRW liegt der neue Arbeitspreis bei 49,44 Cent brutto, das bedeutet für einen durchschnittlichen Verbrauch (2.400 kWh/Jahr) eine Anpassung um rund 45 Prozent“, sagte ein Unternehmenssprecher der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe).
Man habe im vergangenen Jahr an den Großhandelsmärkten zu hohen Preisen „zukünftige Energiemengen für unsere Kunden sichern“ müssen. Daher sei es „unvermeidbar, dass sich dies zeitlich versetzt aber immer noch gedämpft“ auch in den Endkundenpreisen niederschlage, so das Unternehmen. Man habe den Kostenanstieg für die Kunden „überdurchschnittlich lange abgefedert“, sagte der Sprecher. Die Verbraucherzentrale NRW kritisiert das Vorgehen des Unternehmens: „Die Preissteigerungen, die Eon angekündigt hat, sind sehr drastisch.“ Das sei vor allem „ärgerlich“ für Verbraucher, „weil Energiepreise an der Börse seit einer Weile wieder sinken und andere Anbieter wieder günstigere Tarife anbieten“, sagte eine Sprecherin der Zeitung. Grundsätzlich dämpfe die „Strompreisbremse“ (40 Cent) die Erhöhung, „aber für 20 Prozent des Verbrauchs müssen Verbraucher dennoch den hohen neuen Preis zahlen“. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen meldet einen Anstieg der Beschwerden: „In den ersten beiden Monaten des Jahres 2023 wurden in den Verbraucherzentralen mehr als 1.000 Beschwerden zu Preiserhöhungen im Bereich Strom erfasst, nicht nur zu Eon: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Anstieg von 56 Prozent“, sagte ein Sprecher des BDZV der „Rheinischen Post“.
Foto: EON-Zentrale [dts]