Der Anfang Februar in den USA abgeschossene chinesische Spionageballon hat offenbar Daten von sensiblen US-Militärstandorten gesammelt. Der Ballon habe wohl einige der Anlagen mehrfach überflogen und die gesammelten Informationen in Echtzeit nach Peking übermittelt, berichtet der US-Sender NBC am Montag unter Berufung auf Regierungskreise.
Die gesammelten Informationen stammten demnach größtenteils aus elektronischen Signalen, die von Waffensystemen empfangen werden können, oder aus der Kommunikation mit dem Personal der Basis, und nicht aus Bildern. Es hätten dem Bericht zufolge offenbar noch viel mehr Informationen von „sensiblen Standorten“ gesammelt werden können, wenn es nicht gelungen wäre, die elektronischen Signale potenzieller Ziele zu verschleiern. China hatte wiederholt erklärt, dass es sich bei dem Ballon um ein unbemanntes ziviles Luftschiff gehandelt habe, welches versehentlich vom Kurs abgekommen sei, und dass die USA mit dem Abschuss überreagiert hätten. Nachdem der Ballon im Februar abgeschossen worden war, hatten Beamte der US-Regierung gesagt, er sei in der Lage gewesen, Signale zu sammeln. Der Ballon soll über einen Selbstzerstörungsmechanismus verfügt haben, der von China aus der Ferne hätte aktiviert werden können. Es sei allerdings nicht klar, ob dies nicht geschehen war, weil der Mechanismus nicht funktioniert hatte oder weil China beschlossen hatte, ihn nicht auszulösen.
Foto: US-Flagge [dts]