Die Vorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), Kerstin Haarmann, hat scharfe Kritik am Mobilitätsgipfel im Kanzleramt geäußert. An dem Treffen des Bundeskanzlers hätten mehrheitlich Vertreter der Automobilbranche teilgenommen, sagte Haarmann dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Dies einen Mobilitätsgipfel zu nennen sei anmaßend – „ein Etikettenschwindel“, fügte sie hinzu. „Das ist so, als würde man einen Sportlergipfel einberufen und nur Fußballer einladen.“ Die Zukunft der Mobilität müsse vernetzt und multimodal sein, so Haarmann weiter. „Ihr Rückgrat ist der öffentliche Verkehr mit mehr Bus, Bahn, Sharing-Angeboten sowie Rad- und Fußverkehr. Nur mit diesen Branchen kann eine klimaschützende Verkehrswende entwickelt werden, die gleichzeitig viele neue Arbeitsplätze bietet“, sagte sie.
„Hier gibt es massiven Entscheidungs- und Veränderungsbedarf: Bus und Bahn brauchen Priorität und Investitionen, mehr Digitalisierung und schnellere Planung. Dies alles sollte Bundeskanzler Scholz zur Chefsache machen“, so die VCD-Chefin.
Foto: Bundeskanzleramt [dts]