Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat sich dafür ausgesprochen, Wein-Hersteller zu verpflichten, zusätzliche Informationen für die Verbraucher über Zutaten und Nährwerte direkt auf das Etikett der Weinflaschen zu drucken. Das geht aus der Antwort seines Ministeriums auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion hervor, über die die „Rheinische Post“ in ihrer Montagausgabe berichtet.
„Insofern vertritt die Bundesregierung die Auffassung, dass zur Gewährleistung eines hohen Verbraucherschutzniveaus eine verpflichtende Angabe der entsprechenden Informationen direkt auf der Verpackung oder auf einem an dieser befestigten Etikett auch im Weinbereich die Regel sein sollte. Eine darüber hinaus gehende freiwillige Verwendung des E-Labels stünde den Lebensmittelunternehmern frei“, heißt es in der Antwort. Weintrinker sollen künftig genauer über die Zutaten, Inhaltsstoffe und Nährwerte ihres Weins informiert werden – so will es die EU. Ab 8. Dezember 2023 sollen auf allen Verpackungen oder Etiketten Nährwerte und ein Zutatenverzeichnis verpflichtend enthalten sein. Doch ob diese neuen Angaben direkt auf der Flasche zu lesen sein sollen – oder ob dafür auch ein so genanntes elektronisches Etikett (E-Label) mit einem QR-Code ausreichend ist, ist noch strittig.
Die Weinproduzenten wollen sich allein auf das E-Label beschränken, um den Aufwand der Neu-Etikettierung der Weinflaschen so gering wie möglich zu halten. Die Union unterstützt diese Position. „Die Bundesregierung ignoriert die Tatsache, dass sich zahlreiche Fachverbände in Deutschland und Europa auf Grundlage erfolgreicher Tests eindeutig für das E-Label aussprechen. Sie lässt offen, wie es den Herstellerbetrieben gelingen soll, ein Vielfaches an Produktinformationen auf allen Labels von Wein und weinhaltigen Getränken unterzubringen“, sagte CDU-Politiker Artur Auernhammer.
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