Der Industrieverband Pro Generika hat das Eckpunktepapier von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu Arzneimittelengpässen begrüßt. „Das Bundesgesundheitsministerium hat endlich erkannt, dass das Hauptsache-Billig-Prinzip bei Generika die Versorgung destabilisiert hat und zu Engpässen führt“, sagte Geschäftsführer Bork Bretthauer dem „Handelsblatt“.
„Es ist gut, dass es jetzt gegensteuern will und in einzelnen Bereichen den extremen Kostendruck lockern will.“ Damit gehe das Ministerium an die Wurzel des Problems. „Das ist vor allem mit Blick auf die Kinderarzneimittel richtig, denn zuletzt war die Herstellung dieser Arzneimittel für die Unternehmen unwirtschaftlich geworden.“ Kurzfristig würden die Maßnahmen aber nicht wirken: „Der Spardruck der letzten Jahre hat massive strukturelle Spuren hinterlassen, die nicht über Nacht beseitigt werden können“, sagte Bretthauer. „Eine Steigerung der Produktion beziehungsweise ein Ausbau von Produktionskapazitäten nimmt Monate und zum Teil sogar Jahre in Anspruch.“ Daher sei es jetzt kurzfristig wichtig, dass alle Akteure im Gesundheitssystem gemeinsam „mit Verantwortungsbewusstsein und Pragmatismus“ zusammenarbeiten, um die Versorgung der Patienten in Deutschland sicherzustellen.
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