Verbraucherschützer haben den Entwurf des Wirtschaftsministeriums für die Gas- und Strompreisbremse gelobt, fordern aber Nachbesserungen. „Wer Energie spart, kommt mit den Instrumenten glimpflich durch diesen und den nächsten Winter“, sagte Udo Sieverding, Bereichsleiter Energie bei der Verbraucherzentrale NRW, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Die Gas- und Strompreisdeckel seien zwar sehr teuer für den Staat, und es profitierten auch Gutverdiener und Villenbesitzer: „Aber zur Wahrung des sozialen Friedens ist die Unterstützung für die Breite der Bevölkerung richtig.“ Ausdrücklich lobte Sieverding den „zusätzlichen Sparanreiz“, den Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in den Entwurf aufgenommen hat: Der Plan sei „kompliziert, aber pfiffig und absolut sinnvoll: Wer weniger als 80 Prozent verbraucht, bekommt für diese zusätzliche Einsparung den höheren Marktpreis erstattet“. Das könne sich „richtig lohnen“, sagte der Verbraucherschützer. „Bitter“ bleibe die Lage aber für Haushalte, die Verträge zu den absoluten Hochpreis-Zeiten abgeschlossen haben und teils bis zu 30 Cent und mehr für eine Kilowattstunde Gas zahlen müssten. „Bei ihnen bleibt der Verbrauch oberhalb der gedeckelten 80 Prozent also deutlich teurer, ihre Mehrbelastungen liegen also auch klar über der Modellrechnung des Ministers, wenn sie kein Gas einsparen können.“ Auch sei es „schwierig“, dass es für diejenigen, die mit Öl oder Pellets heizen, bislang keine entsprechende Unterstützung gebe, so Sieverding weiter. „Beim Öl liegen die Preise teils dreimal so hoch wie vor der Krise, und Ölheizungen sind oft im älteren, schlecht gedämmten Hausbestand. Das kann viele Haushalte überfordern, hier muss die Ampel nachbessern.“
Foto: Moderne Stromzähler [dts]