„Tiergartenmörder“ wegen Sicherheitsbedenken verlegt

Der sogenannte „Tiergartenmörder“ Vadim K. ist aus einem Hochsicherheitstrakt des Berliner Gefängnisses Tegel in ein anderes Bundesland verlegt worden. Das berichtet die „Welt“ unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Es soll eine abstrakte Gefährdungslage gegeben haben. Das bestätigten angeblich mehrere mit dem Fall vertraute Quellen. K. war im Dezember 2021 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Berliner Kammergericht sah es als erwiesen an, dass der einstige Oberst des russischen Geheimdienstes FSB im August 2019 im Berliner Park „Kleiner Tiergarten“ einen tschetschenischstämmigen Georgier erschossen hatte. Laut Gerichtsurteil hatte K. den Mord im Auftrag russischer staatlicher Stellen verübt. Details zu den Gründen für seine Verlegung aus der Justizvollzugsanstalt Tegel wurden bisher nicht bekannt. K. war bereits zuvor mehrmals verlegt worden. Während der Untersuchungshaft war der Russe aus der Berliner JVA Moabit in die Anstalt in Tegel gebracht worden. Zwischenzeitlich war er auch in der JVA Bielefeld untergebracht. In der Strafhaft in Tegel war der verurteilte Mörder isoliert von anderen Gefangenen in einem besonders gesicherten Bereich untergebracht. Aus Berliner Sicherheitskreisen verlautete, man habe sich dennoch für eine Verlegung entschieden, weil es in Berliner Gefängnissen trotzdem eine „latente Bedrohungslage“ gegeben habe. Insbesondere „politisch aktive“ Tschetschenen könnten Rachegelüste entwickeln, weil der von K. Ermordete und aus Georgien Stammende einer tschetschenischen Minderheit angehörte.

Im Umfeld der JVA Tegel kursierten nach der Verlegung zunächst Gerüchte, K. solle womöglich nach Russland abgeschoben oder im Zuge eines Austauschs gegen Gefangene aus westlichen Ländern dorthin verbracht werden. Dem widersprachen jedoch mehrere Sicherheitsbehörden aus Bund und Ländern.

Foto: Kleiner Tiergarten [dts]

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