In seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zu den Unruhen sagte Ayatollah Ali Khamenei, die „Unruhen“ seien von Irans Erzfeinden und deren Verbündeten „inszeniert“ worden.
In seiner Rede bei einer Abschlussfeier für Polizei- und Militärkadetten am Montag sagte der oberste Führer, der Tod von Frau Amini habe „unsere Herzen gebrochen“.
„Aber was nicht normal ist, ist, dass einige Leute ohne Beweise oder Ermittlungen die Straßen unsicher gemacht haben, den Koran verbrannt, verschleierten Frauen die Hijabs abgenommen und Moscheen und Autos in Brand gesetzt haben“, fügte er hinzu, ohne konkrete Vorfälle zu nennen.
Ausländische Mächte sind die Verantwortlichen
Der Ayatollah, der in allen staatlichen Angelegenheiten das letzte Wort hat, behauptete, ausländische Mächte hätten „Aufstände“ geplant, weil sie nicht dulden könnten, dass der Iran „in allen Bereichen an Stärke gewinnt“.
„Ich sage klar und deutlich, dass diese Unruhen und die Unsicherheit von Amerika und dem falschen zionistischen Besatzungsregime [Israel] sowie von ihren bezahlten Agenten mit Hilfe einiger verräterischer Iraner im Ausland inszeniert wurden.“
Ayatollah Khamenei äußerte sich einen Tag, nachdem Sicherheitskräfte gewaltsam gegen einen Protest von Studenten an der renommiertesten wissenschaftlichen und technischen Universität des Irans vorgegangen waren und Berichten zufolge Dutzende von ihnen verhaftet hatten.
Am Montag kündigten die Studenten der Universität an, dass sie den Unterricht erst dann wieder aufnehmen würden, wenn alle ihre Kommilitonen aus der Haft entlassen worden seien. Die Universität teilte unterdessen mit, sie habe den Unterricht online verlegt, um „die Studenten zu schützen“.
