Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) geht davon aus, dass die Ausbauziele der Bundesregierung für Wind- und Solaranlagen 2022 verfehlt werden. „Wir rechnen nicht damit, dass die Ausbauziele in diesem Jahr erreicht werden“, sagte BEE-Präsidentin Simone Peter den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).
Die Ausschreibungen für neue Anlagen seien regelmäßig unterzeichnet, es würden sich also nicht genug Anbieter bewerben. „Es fehlen Flächen, die Genehmigungen dauern viel zu lange, Projekte werden beklagt“, erklärte Peter. Bei der Solarenergie drücke ein zu enges Standortkorsett sowie immer noch zu viel Bürokratie. Auch das Biogas bleibe unter den Möglichkeiten als direkter Erdgasersatz, so die ehemalige Grünen-Politikerin.
Die Bundesregierung habe einiges nachgebessert, das vielfach noch nicht in Kraft sei. Peter will deshalb ein Beschleunigungsgesetz, um Hürden abzubauen: „Wir brauchen noch mehr Ambition für Erneuerbare im novellierten Energiesicherungsgesetz und dringend ein Gesetz zur Beschleunigung von Genehmigungen“, sagte sie weiter. Allein bei der Windenergie würden derzeit 10.000 Megawatt im Genehmigungsverfahren feststecken, die ihr zufolge im kommenden Jahr ans Netz gehen könnten. „Die enorme Geschwindigkeit, mit der gerade die LNG-Terminals genehmigt wurden, würden wir uns auch bei den erneuerbaren Energien wünschen“, so die Präsidentin des Dachverbands der Erneuerbaren-Branche.
Foto: Windräder bei Tantow in Brandenburg (dts)