„Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ setzt auf Vielzahl an Maßnahmen

Das sogenannte „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“, bestehend unter anderem aus Kommunen und Wohnungswirtschaft, setzt auf eine Reihe von Maßnahmen, um Wohnen preiswerter zu machen. Das geht aus einem Entwurf des Abschlussberichts hervor, den Vertreter der Runde zusammen mit Bauministerin Klara Geywitz (SPD) am Mittwoch vorstellen wollen, wie Business Insider berichtet.

Auf insgesamt 67 Seiten werden Vorschläge für eine „Bau-, Investitions- und Innovationsoffensive“ gemacht, wie es auf der Titelseite des Dokuments heißt, darunter etwa serielles Bauen, Digitalisierung, Dachaufstockungen und die Umnutzung von Supermärkten. Beteiligt bei dem Beratungsprozess waren unter anderem Vertreter der Bundesländer, der Kommunen, der Wohnungs- und Bauwirtschaft sowie Gewerkschaften und Sozialverbände. Die Vorschläge sind in fünf Kapitel oder „Themenfelder“ geteilt. So heißt es etwa im Kapitel „klimagerechtes Bauen“: „Durch die Weiterentwicklung der Neubauförderung sollte erreicht werden, dass möglichst viele Wohneinheiten mit höheren Effizienzstandards, möglichst energiesparend und klimaneutral sowie mit möglichst geringem Flächenverbrauch gebaut werden.“

Erreicht werden soll das unter anderem, indem eine Neubauförderung aus Mitteln des Klima- und Transformationsfonds etabliert werden soll. Vereinbart ist auch, dass man eine Expertise erarbeiten will, wie man aus bestehenden Gebäuden mehr Wohnraum schaffen kann. Dies soll etwa durch „Umnutzungen, Dachausbauten und Aufstockungen zu bezahlbaren Mieten“ geschehen, wie es in dem Papier heißt. Ein weiterer Vorschlag zielt darauf ab, die existierende Wohnfläche besser zu nutzen.

So verpflichten sich Gemeinden und Bundesländer dazu, „Beratungsangebote zur Umsetzung von Wohnungstausch und Umbauprojekten“ zu stärken. Ziel des Bündnisses ist es auch, die Baukosten zu begrenzen. Diese haben in den vergangenen Jahren und Monaten stark zugenommen. Als eine Lösung dagegen wird das Bauen in Serie genannt: „Das serielle und modulare Bauen kann zu der Begrenzung der Baukosten beitragen und soll gefördert werden“, heißt es in dem Papier.

Konkret will das Bündnis die „Förderung für den Aufbau von Kapazitäten für den seriellen und modularen Neubau“ bis 2024 ausweiten. Ebenfalls verabredet ist, dass für bestimmte serielle Gebäudetypen eine einmalige Genehmigung reichen soll, sodass sie überall im Land gebaut werden können – ohne langwieriges neuerliches Genehmigungsverfahren. Auch die Umnutzung von „Ladenlokalen, Shoppingmalls und Bürogebäuden in bezahlbaren Wohnraum“ will man angehen, heißt es im Papier. Neubauten will das Bündnis beschleunigen, indem man stärker auf Digitalisierung setzt.

Die Bundesländer verpflichten sich außerdem, einen digitalen Bauantrag einzuführen. Am Mittwochnachmittag sollen die Ergebnisse des Berichts im Kanzleramt vorgestellt werden. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird dabei sein. Der Bericht spricht davon, dass es jährlich einen „Bündnistag bezahlbarer Wohnraum“ geben soll, bei dem über die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen gesprochen werden soll.

Foto: Leerstehende Wohnung [dts]

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