Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erwartet, dass eine Entscheidung über eine mögliche Laufzeitverlängerung der verbleibenden AKWs in Deutschland zeitnah getroffen werden kann. „Wir prüfen, ob es Sinn macht oder erforderlich ist, die drei vorhanden Atomkraftwerke noch etwas länger laufen zu lassen“, sagte er am Donnerstag in seiner ersten Sommerpressekonferenz.
„Das wird bald festgestellt werden können, wenn die entsprechenden Untersuchungen abgeschlossen sind.“ Mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen sprach der Kanzler von ernsten Zeiten, „die uns auch noch viel abverlangen werden“. Die größte Herausforderung sei dabei der Ukraine-Krieg. Diese Krise verlange unverändert „weitreichende Entscheidungen“, um die Ukraine weiter zu unterstützen. „Wir unterstützen die Ukraine finanziell und wir haben uns darauf eingestellt, dass das, was mit diesem Krieg verbunden ist, die ganze Welt berührt.“ Deutschland werde vor allem durch die Preisentwicklung, aber auch bei der Energieversorgung belastet, so Scholz. Der SPD-Politiker setzte mit seinem Auftritt in der Bundespressekonferenz eine Tradition fort: Seine Amtsvorgängerin Angela Merkel (CDU) hatte bei dem Termin im Sommer vor der Hauptstadtpresse jedes Jahr Fragen zur Innen- und Außenpolitik beantwortet. Besonders in Erinnerung blieb Merkels Sommerpressekonferenz im August 2015: Damals sagte sie ihren berühmten Satz „Wir schaffen das“ im Hinblick auf die Flüchtlingskrise.
Foto: Atomkraftwerk (dts)