Deutschland ist im Jahr 2021 wie auch in den Vorjahren das Land mit der niedrigsten Jugenderwerbslosigkeit in der EU gewesen. Im Durchschnitt aller Mitgliedstaaten war die Erwerbslosenquote unter den 15- bis 24-Jährigen mehr als doppelt so hoch (16,6 Prozent) wie hierzulande, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.
In Griechenland (35,5 Prozent) und Spanien (34,8 Prozent) war 2021 mehr als ein Drittel der Erwerbspersonen zwischen 15 und 24 Jahren erwerbslos. In Deutschland lag die Erwerbslosenquote der Jugendlichen 2021 bei 6,9 Prozent. 15 Jahre zuvor war sie noch doppelt so hoch (13,8 Prozent), seitdem ist sie fast kontinuierlich gesunken. Jeder zweite junge Mensch (51 Prozent) zwischen 15 und 24 Jahren in Deutschland war für seinen Lebensunterhalt im Jahr 2021 hauptsächlich auf das Einkommen der Eltern oder anderer Angehöriger angewiesen. 38 Prozent verdienten ihr Geld überwiegend selbst, bezogen ihr Haupteinkommen 2021 also aus eigener Erwerbstätigkeit. Vor 30 Jahren war dieses Verhältnis noch umgekehrt: Im Jahr 1991 bestritt mehr als die Hälfte (52 Prozent) der 15- bis 24-Jährigen ihren Lebensunterhalt hauptsächlich aus eigener Erwerbstätigkeit. Damals waren 40 Prozent – das sind elf Prozentpunkte weniger als 2021 – hauptsächlich vom Einkommen Angehöriger abhängig. Jeder zehnte junge Mensch zwischen 15 und 24 Jahren bezog sein Haupteinkommen 2021 aus öffentlichen Leistungen, so die Statistiker. Im ersten Corona-Jahr 2020 war es fast jeder achte junge Mensch (12 Prozent) und damit der höchste Stand seit der Vereinigung von Ost- und Westdeutschland. Dass zuletzt vergleichsweise viele junge Menschen auf öffentliche Leistungen angewiesen waren, spiegelt sich auch im Anteil der 15- bis 24-Jährigen wider, die weder einer Schul- oder Berufsausbildung noch einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Dieser lag 2021 bei 7,5 Prozent und ist somit im Vergleich zum Zehnjahrestief von 5,7 Prozent im Jahr 2019 zuletzt wieder leicht angestiegen.
Foto: Jugendliche auf einer Parkbank mit Bier (dts)