Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus hat seinen Willen bekräftigt, die Entwicklung von Wasserstoff-Antrieben voranzutreiben. „Wir wollen bei der Entwicklung vorangehen, derjenige sein, der diesen Markt als Pionier erschließt“, sagte Finanzchef Dominik Asam der FAZ (Samstagsausgabe).
„Ein nicht unerheblicher dreistelliger Millionenbetrag“ aus dem Airbus-Entwicklungsbudget von voraussichtlich 2,9 Milliarden Euro in diesem Jahr fließe schon jetzt in die Wasserstoff-Technik, sagte Asam. Der Airbus-Finanzchef gestand gegenüber der FAZ gleichwohl ein, dass „noch viel Kreativität“ nötig sei, ein Wasserstoff-Flugzeug mit 150 oder mehr Sitzen zu konzipieren. Da sich wegen des großen Tanks nach heutigem Stand ein enormer Luftwiderstand ergäbe, werde Wasserstoff zunächst für die Kurzstrecke mit bis zu 1.800 Kilometern ein Thema, sagte er. Das umfasse Verbindungen in fast ganz Europa. Die Flugzeuge werden „wahrscheinlich kleiner – in einer Größenordnung von etwa 100 Sitzen“, sagte Asam. Bei den aktuellen Lieferengpässen ist laut dem Airbus-Finanzchef Besserung in Sicht; Ende Juni konnte der Konzern 26 Flugzeuge wegen fehlender Triebwerke nicht ausliefern. „Aufseiten der Triebwerkshersteller erfolgt ein Umdenken, wir haben mit ihnen Pläne aufgesetzt, um die zugesagten Lieferungen für die nächsten drei Jahre zu erreichen“, sagte Asam der FAZ. Engpässe wegen des in der Flugzeugproduktion wichtigen Metalls Titan schloss Asam aus. „Wir haben sehr viel Titan vorrätig“, sagte er.
Die Erschließung und Zertifizierung einer weiteren Quelle neben Russland sei zudem „in vollem Gange“. Stimmen etwa von der Fluggesellschaft Emirats, die das Fehlen sehr großer Neuflugzeuge bemängelten, entgegnete der Airbus-Finanzchef der FAZ: „Ich bin froh, zu hören, dass Airlines die Daseinsberechtigung der A380 bestätigen.“ Eine große Anfrage habe es aber nicht gegeben. Erwartungen auf eine Renaissance der Fertigung sehr großer Neuflugzeuge dämpfte er darüber hinaus.
„Heute nutzen wir die bisherigen A380-Fertigungshallen bereits für andere Arbeiten“, sagte Asam.
Foto: Airbus-Cockpit (dts)