Berlin – Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat dazu aufgerufen, Jugendliche besser als bisher über Ausbildungen und Berufschancen zu informieren – und so den Fachkräftenachwuchs zu sichern. „Das ist eine wichtige Herausforderung, der sich die Partner in der beruflichen Bildung gemeinsam stellen müssen“, sagte der Vize-Hauptgeschäftsführer des DIHK, Achim Dercks, dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe).
Er reagierte damit auf eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung, wonach sich die Mehrzahl der Jugendlichen bei der Berufswahl überfordert und schlecht informiert fühlt. „Unklare Berufsvorstellungen der Jugendlichen sind nach unseren DIHK-Umfragen unter Ausbildungsbetrieben eines der größten Hemmnisse für die Ausbildung“, sagte Dercks. Die in der Pandemie abgesagten Ausbildungsmessen und Betriebspraktika hätten die Berufsorientierung, Berufsberatung und Ausbildungsplatzsuche in den vergangenen beiden Jahren extrem erschwert. „Das hat die Unsicherheit vieler Jugendlicher nochmals verstärkt – und ist damit eine der Hauptursachen für die niedrigeren Bewerberzahlen bei Arbeitsagenturen und Betrieben“, so der DIHK-Vize.
Der DIHK spreche mit seiner Kampagne „Nutze Dein Talent“ vor allem auf Instagram gezielt orientierungslose Jugendliche am Ende der Schulzeit an. „Wir wollen und müssen hier aber noch besser werden“, räumte Dercks ein: „Bildungsstätten, Eltern, Politik und wir als Wirtschaft müssen jungen Menschen noch früher und intensiver praktische Einblicke ins Berufsleben ermöglichen.“ Denn „nichts fasziniert Menschen so stark wie die Möglichkeit, eigene Chancen persönlich zu erleben“. Deshalb seien die Betriebspraktika so entscheidend.
Foto: Vier junge Leute auf einer Treppe (dts)