Wiesbaden – Im ersten Quartal 2022 sind rund 25.800 Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland gemeldet worden. Die Zahl der Abtreibungen nahm damit gegenüber dem Vorjahresquartal um 4,8 Prozent zu, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit.
Zuvor war die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche seit dem zweiten Quartal 2020 zurückgegangen. Insgesamt war sie im Jahr 2021 um 5,4 Prozent niedriger als im Vorjahr und im Jahr 2020 um 0,9 Prozent niedriger als 2019. Ob und wie diese Entwicklung mit dem Verlauf der Corona-Pandemie zusammenhängt, sei anhand der Daten nicht eindeutig bewertbar, so die Statistiker. 70 Prozent der Frauen, die im ersten Quartal 2022 einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, 19 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre.
Acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter, drei Prozent waren jünger als 18 Jahre. Rund 41 Prozent der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht. 96 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Eine Indikation aus medizinischen Gründen oder aufgrund von Sexualdelikten war in den übrigen Fällen die Begründung für den Abbruch.
Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (51 Prozent) wurden mit der Absaugmethode durchgeführt, bei 35 Prozent wurde das Mittel Mifegyne verwendet. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant, davon 83 Prozent in Arztpraxen beziehungsweise OP-Zentren und 15 Prozent ambulant in Krankenhäusern.
Foto: Behandlungszimmer beim Arzt (dts)