Wirtschaftsminister hält Verdreifachung der Gasrechnung für möglich

Berlin – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hält es für möglich, dass sich die Gasrechnungen in Deutschland verdreifachen. „Das ist nicht auszuschließen, ja, das ist im Bereich des Möglichen“, sagte er dem „RTL Nachtjournal“ am Donnerstag.

„Da kommt also eine Preiswelle auf Deutschland zu, und die ist faktisch nicht mehr abzuwenden, weil die Preise ja schon aufgelaufen sind.“ Aktuell implizieren die aktuellen Großhandelspreise einen Verbraucherpreis inklusive Nebenkosten und Steuern von rund 20 Cent pro Kilowattstunde – das dürfte in manchen Fällen sogar eine Verfünffachung der Kosten aus dem letzten Jahr bedeuten. Auf die Frage, ob er befürchte, dass Russland nach dem Wartungsintervall der Gaspipeline Nord Stream 1, die am 11. Juli beginnt, gar kein Gas mehr liefert, sagte Habeck: „Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich befürchte es nicht. Regulär müsste Nord Stream 1 danach wieder Gas transportieren, so war es davor in den Jahren auch.“ Das Argument, dass es dort Probleme mit Verdichterstationen gebe, sei „ein technisch vorgeschobenes Argument“, so Habeck. „Es handelt sich hier um eine politische Maßnahme aus Moskau. Und wer weiß schon, was die nächste politische Maßnahme ist. Also, sorgenfrei bin ich da nicht.“

Foto: Erdgas (dts)

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