Marburger Bund vorerst gegen „verpflichtende“ Corona-Maßnahmen

Berlin – Der Ärzteverband Marburger Bund hat weitgehende Corona-Entwarnung für die Sommermonate gegeben und hält derzeit keine neuen verpflichtenden Schutzmaßnahmen für notwendig. Auch wenn die Zahlen wegen der ansteckenderen Omikron-Variante BA.5 vermutlich wie schon in Portugal weiter steigen dürften, sei das für die Geimpften „in den allermeisten Fällen nicht schlimm“, sagte die Vorsitzende Susanne Johna der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Jedoch hätten insbesondere die Nichtgeimpften, vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem, „das Risiko, schwer zu erkranken“. Für Deutschland hält die Ärztin daher „absehbar keine neuen verpflichtenden Maßnahmen für notwendig“. Es bleibt aber „enorm wichtig, die vulnerablen Gruppen zu schützen“, sagte Johna und appellierte daher an alle, die vorerkrankt oder hochbetagt sind: „Schützen Sie sich mit Masken, wenn Sie auf Großveranstaltungen gehen oder in Innenräumen andere Menschen treffen.“ Wichtig bleibe zudem, dass Pflegebedürftige und Patienten geschützt würden, auch durch intensives Testen des Personals und der Angehörigen. Johna ist auch „optimistisch“, dass es nicht wieder zu Reisebeschränkungen kommen werde. Das höhere Infektionsgeschehen in mehreren Mittelmeerländern gehe auf die vergleichsweise harmlosere Omikron-Mutante zurück. „Eine gefährlichere Variante beobachten wir nicht, für Ein- oder Ausreisebeschränkungen gibt es derzeit keine Notwendigkeit“, sagte die Marburger-Bund-Chefin der NOZ. Jedoch sei die Gefahr, im Urlaub einige Tage krank zu werden, höher als in der Vor-Corona-Zeit, das müsse jedem klar sein.

Foto: Maskenpflicht auf einem Wochenmarkt (dts)

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