Berlin – Vor allem kleinere Unternehmen tun sich schwer mit dem grenzüberschreitenden Geschäft. Das berichtet die „Rheinische Post“ (Samstagausgabe) unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zum internationalen Online-Handel.
Das zusätzliche Potenzial nutzen danach zwar 89 Prozent der Industrieunternehmen und 72 Prozent der großen Firmen, aber bei den kleinen Unternehmen und im Einzelhandel sind es lediglich 39 Prozent. Die Befragten, die auf Auslandsvertrieb verzichten, verweisen zu je einem Drittel auf hohe Versandkosten und rechtliche Unsicherheiten. Zudem schrecken Zollabwicklung, Steueraufwand und Zeitmangel ab. Bezogen auf alle 440 Teilnehmer der Befragung verkaufen 51 Prozent ihre Produkte oder Dienstleistungen aktiv über die Landesgrenzen hinweg.
Weitere 23 Prozent nehmen zumindest Aufträge aus dem Ausland entgegen. 17 Prozent wollen keine Ausweitung über das nationale Geschäft hinaus. „27 verschiedene Verpackungs- und Elektroschrottbestimmungen innerhalb der EU und unterschiedliche Umsatzsteuerregelungen in jedem EU-Land überfordern viele Unternehmen“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführungsmitglied Ilja Nothnagel. Letztlich sähen sich Unternehmen daran gehindert, den Sprung in internationale Märkte zu wagen, obwohl diese große Chancen und ein erhebliches Umsatzpotenzial böten.
„Gerade auf europäischer Ebene sollte Harmonisierung mehr als nur ein Schlagwort sein, insbesondere im Steuer- und Umweltrecht“, sagte Nothnagel.
Foto: Frau mit Tablet (dts)