Gysi: Linke braucht „Autorität“

Berlin – Der frühere Fraktionsvorsitzende der Linken, Gregor Gysi, hat seine Partei dazu aufgerufen, sich bei der Wahl der neuen Führungsspitze Ende Juni für eine Person von „Autorität“ zu entscheiden. „Wir sind in einer Existenzkrise“, sagte Gysi dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Sie brauche „dringend eine Autorität“. Er hoffe, dass das auf dem Parteitag in Erfurt am übernächsten Wochenende gelinge. „Sonst zerfasern wir uns völlig.“ Einen Namen nannte der langjährige Bundestagsabgeordnete nicht und äußerte sich auch nicht zu den bereits feststehenden Kandidaten. Die Linke müsse bundesweit aufgestellt bleiben und zugleich ihre ostdeutsche Identität zurückgewinnen, forderte er. Er selbst werde auf dem Parteitag sprechen, aber keinesfalls kandidieren. Gysi ermahnte die Partei, sie müsse ihr internes „Klima der Denunziation“ überwinden. „Das steht mir wirklich bis hier.“

Er beklagte ferner: „Wir sind so ein Laden für tausend kleine Dinge geworden. Man weiß gar nicht mehr, was ist Mehrheitsmeinung, was ist Minderheitsmeinung.“ Die Partei dürfe „nicht den ganzen Kladderadatsch mitmachen“, sondern müsse sich auf eine Politik für Menschen konzentrieren, die wenig Geld zur Verfügung haben.

Foto: Gregor Gysi (dts)

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