Ex-AfD-Chef Meuthen beschert Zentrumspartei kaum Neumitglieder

Berlin – Der Beitritt des ehemaligen AfD-Chefs Jörg Meuthen hat der Deutschen Zentrumspartei kaum Neumitglieder beschert. „Das Zentrum hat derzeit 593 Mitglieder, davon sind etwa 35 seit der Bekanntgabe von Herrn Meuthens Beitritt dazugekommen, ohne dass dies im Einzelfall Rückschlüsse auf eine Kausalität zuließe“, sagte Parteichef Christian Otte dem Magazin STERN. Darüber hinaus befänden sich weitere 28 Beitrittsgesuche im Prüfverfahren, sechs Beitrittsgesuche seien vom Bundesvorstand als „abschlägig beschieden“ worden.

Parteiaustritte habe es „meines Wissens nach keinen einzigen“ gegeben, so Otte. Innerhalb der Partei falle die Resonanz über Meuthens Beitritt überwiegend gut aus. „Eine Mehrheit der Mitglieder und Funktionsträger im Zentrum hat sich positiv geäußert“, sagte der Zentrum-Chef. „Vereinzelte Stimmen der Kritik bezogen sich ausschließlich auf die Frage, wie das Zentrum hierdurch von Dritten dargestellt werde.“

Ende Januar hatte Meuthen die AfD verlassen und das mit einem aus seiner Sicht zu radikalen Kurs vieler AfD-Spitzenfunktionäre begründet. Er war mehr als sechs Jahre lang Co-Vorsitzender der Partei. Gut vier Monate nach seinem Austritt schloss sich Meuthen der Zentrumspartei an. An den politischen Zielen der Zentrumspartei habe sich mit dem Beitritt des ehemaligen AfD-Chefs nichts geändert, sagte Otte.

Es bleibe bei dem Ziel, die Zentrumspartei „bundesweit zu reaktivieren, um als bürgerlich-liberale Kraft auf einer christlich-sozialen Grundlage die Repräsentationslücke zu schließen, die sich im konservativen Parteienspektrum eingestellt hat“.

Foto: Jörg Meuthen (dts)

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