Berlin – Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) führt die aktuelle Innovationsschwäche der deutschen Wirtschaft auf die Risiko-Abneigung vor allem des deutschen Mittelstandes zurück. Dazu komme, „dass die Wirtschaft vor Corona brummte – und da ist der Innovationsdruck geringer, auch wenn das für die Zukunft nicht gut ist“, sagte sie dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe).
Damit reagierte die Ministerin auf Daten der OECD, wonach die Unternehmen in Deutschland ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung um mehr als sechs Prozent gesenkt haben. In fast allen anderen Industrienationen sind sie dagegen gestiegen. In China betrug das Plus zehn, in den USA fast sieben Prozent. Deutsche seien generell weniger risikobereiter als andere Nationen, sagte die Liberale. Daher strebten auch „so viele junge Menschen nach dem Studium in den Staatsdienst“. Ursache sei den Forschungen des US-Psychologen Daniel Kahneman zufolge, dass „Deutsche Verluste emotional doppelt so stark empfinden“, sagte Stark-Watzinger. Als Gegenmittel könne „mehr finanzielle Bildung in der Schule“ helfen.
Foto: Bundesministerium für Bildung und Forschung (dts)