Berlin – Der von CDU-Chef Friedrich Merz am Mittwoch präsentierte Kompromiss zur innerparteilichen Frauenquote ist im Vorfeld nicht mit der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) und der Jungen Union abgestimmt worden. Das berichtet der Fernsehsender „Welt“ unter Berufung auf Parteikreise.
Das Konrad-Adenauer-Haus hat den Kompromiss einer Frauenquote auf Zeit, die nach fünf Jahren evaluiert werden soll, als Vorschlag des Vorsitzenden kommuniziert und erklärt, dass sowohl die Frauenunion als auch die Mittelstands- und Wirtschaftsunion damit leben könnten. Diese Darstellung zweifelten Parteimitglieder nun an. Aus Parteikreisen heißt es laut Sender, es habe gar keinen abgestimmten Kompromiss gegeben. Am Montag hatte die MIT den Antrag auf eine Befragung der Mitglieder zurückgezogen, um Parteichef Merz nicht zu beschädigen, zitiert die „Welt“ Teilnehmer des Gesprächs. Merz habe in dieser Runde nicht darüber informiert, dass er sich mit einem Kompromissvorschlag zur möglichen Quote positionieren werde. Erst vor der Sitzung des CDU-Bundesvorstands am Mittwoch sei der Kompromiss durchgesickert. In weiten Teilen der Mittelstandsunion und der Jungen Union werde der Kompromiss als Alleingang des Konrad-Adenauer-Hauses bewertet.
Foto: Friedrich Merz (dts)