Halle – Die Wirtschaftskraft im Osten Deutschlands wird sich langfristig besser entwickeln als im Westen. Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Berechnungen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).
Spitzenreiter ist demnach Sachsen mit einem erwarteten Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) je Einwohner von 2022 bis 2035 um 11,5 Prozent. Auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen liegt das prognostizierte Plus im zweistelligen Prozentbereich. Weniger Wirtschaftsleistung pro Einwohner als heute erwartet das IWH hingegen unter anderem in Hamburg, Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. In neun Bundesländern wird das BIP pro Kopf demnach bis 2035 wachsen, darunter in allen östlichen, aber auch in Schleswig-Holstein, im Saarland und Nordrhein-Westfalen. In sieben Ländern sinkt hingegen die Wirtschaftskraft pro Bürger. Zu den Verlierern zählt das IWH auch Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Bremen. Grundlage für die Projektion sind unter anderem die Entwicklung der Arbeitsproduktivität und das erwartete Bevölkerungswachstum in den einzelnen Bundesländern. „Nach dem demografischen Zwischenhoch, das wir zuletzt erlebten, wird die Lage in vielen Bundesländern bis 2035 richtig ernst“, sagte Oliver Holtemöller, Leiter der Abteilung Makroökonomik am IWH. Die Wirtschaftskraft im Westen werde auch 2035 noch höher als im Osten sein. Der Abstand zwischen den Ländern werde aber kleiner.
Foto: IWH – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (dts)