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Rien ne va plus – der Staat und Online-Casinos

Lotto, Toto und das Glücksspiel in realen Casinos ist, bis auf wenige Ausnahmen, fest in der Hand des Staates beziehungsweise vom Staat an die Länder beauftragt. Glücksspiel ist Ländersache. Seit Juli 2021 existiert ein neuer Glücksspielstaatsvertrag, der die Grauzone des Online Zocken reguliert. Die Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg plant nun neue Angebote des Glücksspiels im Internet, um das Geschäft mit dem Glück nicht privaten Anbietern allein zu überlassen.

Liberalisierter Markt fürs Online-Glücksspiel

Virtuelle Automaten, zusätzliche Sofortlotterien sowie Online-Casinospiele, den liberalisierten Markt im Zusammenhang mit Internet-Glücksspielen will die baden-württembergische Lotto-Gesellschaft nicht nur privaten Anbietern überlassen und stattdessen durch neue Produkte an diesem „neuen“ Markt teilhaben. Ein Zulassungsantrag wurde bereits für Automatenspiele gestellt, was für Sofortlotterien nicht notwendig ist. In Bezug auf online Casino spielen wartet man noch auf die Abänderung des Landesglücksspiel-Gesetzes.

Seit Juli letzten Jahres hat in Deutschland ein neuer Glücksspiel-Staatsvertrag Gültigkeit und erweitert den Rahmen für Online-Spiele über Lotterien hinaus. Der Schwarz- und/oder Graumarkt soll mittels staatlich kontrollierter Angebote Konkurrenz bekommen und im besten Fall dadurch beseitigt werden.

Die Bundesländer haben die Möglichkeit für Casino-Spiele ein Monopol zu vergeben. Der Ministerrat in Baden-Württemberg hat der Lotto-BW dazu im Dezember den Auftrag erteilt, ein relevantes Angebot vorzulegen. Die Landesgesetzgebung muss dazu allerdings noch abgewartet werden. Geplant sind online Roulette-, Black-Jack- sowie Baccara-Spiele. Poker ist zunächst nicht vorgesehen.

Doch auch sonst soll der Markt nicht Privatanbietern überlassen werden. Sowohl in den Lotto-Annahmestellen als auch Online soll die Anzahl von Sofortlotterien (Rubbellose) angehoben werden. Eine bundesweite Teilnahme soll an online Automatenspielen, die den „slot machines“ in Spielcenter nachempfunden sind, möglich sein. Dazu ist der Nachweis einer Anbindung an die Server der gemeinsamen Glücksspielbehörde notwendig.

Die neu geschaffene Aufsichtsbehörde wird von den Ländern begrüßt, denn die einzelnen Bundesländer sind mit der Überwachung des Schwarzmarktes überfordert. Durch verstärkte Kontrollen lassen sich dann auch höhere Sicherheitsstandards umsetzen und ganz oben auf der Liste steht der Spielerschutz.

Überprüfung von Identität und Bonität

Der neue Glücksspiel-Staatsvertrag sieht für Online-Spieler die Prüfung sowohl von Identität als auch der Bonität sowie Spiel- und Einsatzlimits vor. Zum Antrag der Lotte BW für die neuen Produkte gehört ebenfalls ein Sozialkonzept, welches in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart erarbeitet wurde. Im Spielbereich soll eine Box, die über Einsatz und Gewinnwahrscheinlichkeit informiert, zur Pflicht werden. Auf diese Weise erhält der Spieler ein Höchstmaß an Transparenz, mit staatlicher Gewähr. Im Unterschied zu Privatanbietern ist die Lotto-BW ein gemeinwohlorientiertes Unternehmen, das Transparenz großschreibt.

Das Bedürfnis der Bevölkerung nach Glücksspielen soll in seriöse und vor allem sichere Bahnen gelenkt werden. Dies wird als Hauptgrund angeführt, weshalb das Landesunternehmen am liberalisierten Online Spiele-Markt präsent sein will. Doch klar ist auch, dass es um den Erhalt von Bestandskunden mit neuen Angeboten geht und die Neukundengewinnung in der jüngeren Altersklasse ist ebenso von Bedeutung. Lotto wird allerdings das Hauptgeschäft bleiben und der Anteil an Online Spielen doch eher klein bleiben, auch wenn es rentabel sein sollte.

Das Glücksspiel-Geschäft ist ein Milliardengeschäft, allein in Baden-Württemberg belief sich die Zahl der Spieleinsätze auf etwas mehr als eine Milliarde Euro. Man darf also gespannt sein, wie sich dies zukünftig verändert.

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