Der Bund will die Bevölkerung im Falle von Extremwetterereignissen besser warnen und die Nutzerzahlen der NINA-Warnapp deutlich erhöhen. Das geht aus der neuen Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Dienstagausgaben) berichten und, die am Mittwoch im Kabinett beschlossen wird.
Darin heißt es: „Schwere Unwetterereignisse wie das Starkregen- und Überflutungsereignis im Westen Deutschlands im Sommer 2021 haben wiederholt gezeigt, welch hohe Bedeutung einer frühzeitigen und effektiven Warnung der Bevölkerung zukommt.“ Es bestünden noch „Lücken in der technischen Übermittlung von Warnmeldungen“.
Als ein Ziel wird die „Steigerung der Nutzerzahlen der Warn-App NINA um 30 Prozent“ genannt. Die absoluten Nutzerzahlen lägen derzeit bei circa 12 Millionen, heißt es. Das soll durch eine weitere Bewerbung der App und Informationskampagnen erreicht werden. Die mehr als 300 Seiten lange Strategie zur Anpassung an Klimawandelfolgen ist unter Federführung des Bundesumweltministeriums erarbeitet worden.
„Erstmals legen wir messbare Ziele und Indikatoren fest, um künftig die Fortschritte beim Umgang mit Klimafolgen wie zunehmender Hitze und Starkregen transparent zu machen und nachsteuern zu können“, sagte Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) dem RND. „Jetzt geht es darum, die Strategie entschlossen umzusetzen, damit sie ihre Wirkung für den Schutz der Menschen in Deutschland und unseren wirtschaftlichen Wohlstand entfalten kann.“
In dem Papier ist außerdem festgehalten, dass es künftig mehr kühlende Grünflächen in der Nähe von Arbeits- und Wohnorten geben soll. So sei vorgesehen, Stadtgebiete zu identifizieren, die wegen ihrer Lage und der Art der Bebauung klimatische Defizite aufweisen, heißt es.
Grundsätzlich sollen die Kommunen ihre Klimaanpassungsmaßnahmen erweitern und verbessern. Konkret sollen bis 2030 für 80 Prozent der von den Ländern im Rahmen des Klimaanpassungsgesetzes dazu verpflichteten Gemeinden Konzepte vorliegen. Um die Kosten der Klimafolgen besser zu überblicken, werden die Bundesausgaben regelmäßig erhoben – ab 2026 alle zwei Jahre.
Foto: Sandsäcke zum Hochwasserschutz (Archiv) [dts]