An der bundesweiten Großrazzia im Islamistenmilieu sind am Donnerstag mehr als 800 Einsatzkräfte beteiligt gewesen. Dazu zählten auch Kräfte der Bundespolizei sowie des BKA und des Verfassungsschutzverbundes, teilte das Bundesinnenministerium mit.
Ebenfalls seien mehrere Islamwissenschaftler vor Ort gewesen. Die Durchsuchungen der Räumlichkeiten gestalteten sich nach Angaben des Ministeriums zum Teil langwierig, da insbesondere umfangreiche Bibliotheksbestände existierten, die geprüft würden. Sichergestellt werden konnten demnach unter anderem größere Bargeldmengen, diverse IT-Geräte wie Mobiltelefone, Tablets, Laptops und USB-Sticks sowie CDs und diverse Schriftstücke. Das beschlagnahmte Material werde durch die Sicherheitsbehörden des Bundes ausgewertet, so das Ministerium weiter.
Die angetroffenen Personen hätten sich bei den Durchsuchungsmaßnahmen „kooperativ“ verhalten. Die Durchsuchungsmaßnahmen konnten demnach „ohne Zwischenfälle“ durchgeführt werden. In sieben Bundesländern waren am Morgen insgesamt 54 Objekte durchsucht worden. Die Maßnahmen erfolgten in Hamburg, Niedersachsen, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen.
Hintergrund sind Ermittlungen gegen das umstrittene „Islamische Zentrum Hamburg“ und dessen mögliche Teilorganisationen. Das IZH stehe im Verdacht, sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung und gegen den Gedanken der Völkerverständigung zu richten und damit Verbotsgründe zu erfüllen, so das Innenministerium. Zudem gingen die Sicherheitsbehörden dem Verdacht nach, dass das IZH die in Deutschland verbotenen Aktivitäten der libanesischen Terrororganisation Hisbollah unterstütze. Bei den weiteren Vereinigungen bestehe der Verdacht, dass sie Teilorganisationen des IZH seien.
Das vereinsrechtliche Ermittlungsverfahren werde „ergebnisoffen“ geführt, hieß es weiter.
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