Steuereinnahmen im Oktober gesunken

Bund und Länder haben in Deutschland im Oktober weniger Steuern eingenommen als im Vorjahr. Unterm Strich sank das gesamte Steueraufkommen um 0,6 Prozent, heißt es im neuen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums, der am Dienstagmorgen veröffentlicht wird.

Während die Einnahmen aus der Umsatzsteuer – im Oktober und auch auf Jahressicht der größte Einzelposten – um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zulegten, gab es bei der Lohnsteuer – der zweitwichtigsten Steuer – nach Abzug der Kindergelderstattung ein dickes Minus von 8,3 Prozent, und brutto immerhin noch „um rund 4,5 Prozent“, wie es hieß; Der relativ starke Rückgang sei durch eine starke Vergleichsbasis verursacht worden, die maßgeblich mit der Versteuerung der aus Lohnsteueraufkommen vom September 2022 ausgezahlten Energiepreispauschale (EPP) zusammenhängen dürfte, so das Ministerium. Die gedämpfte konjunkturelle Entwicklung hätten das Aufkommen der Lohnsteuer nicht beeinträchtigt: Erwerbstätigkeit und sozialversicherungs- pflichtige Beschäftigung waren zuletzt weiterhin auf hohem Niveau relativ stabil. Auch die Einnahmen aus Einkommensteuer und Körperschaftsteuer sanken, uns zwar um 16,2 und 85,2 Prozent, sie spielen in dieser Jahreszeit allerdings keine große Rolle. Ein kräftiger Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat war dagegen im Oktober bei den Einnahmen aus der Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge zu verzeichnen. Die Einnahmen lagen um 133 Prozent höher als im Oktober 2022. Dies ist bereits der fünfte Monat in Folge mit einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Aufkommenszuwachs dürfte nicht nur auf volatile Veräußerungserlöse, sondern maßgeblich auch auf das spürbar gestiegene Zinsniveau zurückzuführen sein, so das Ministerium. Die Bundesregierung rechnet für 2023 mit einem Steuerplus von 2,2 Prozent gegenüber 2022, in den ersten zehn Monaten liegt das Plus unterm Strich bei 2,3 Prozent.

Foto: Finanzamt (Archiv) [dts]

Previous Post

Habeck hat noch keine Lösung für fehlende 60 Milliarden

Next Post

Mützenich: Bundesverfassungsgericht stiftet Verwirrung

Related Posts