Maren Kroymann kritisiert „Schönheitsdarwinismus“ in Filmbranche

Die Schauspielerin und Kabarettistin Maren Kroymann kritisiert den Umgang mit Frauen in der Schauspielbranche. „Das klassische Frauenbild war im TV sehr lange, sehr konventionell und sehr langweilig“, sagte die 74-Jährige dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

„Wenn wir jünger sind, sind wir die Frauen, die fuckable sind und das erotische Interesse von Männern hervorrufen. Dann sind wir Mütter. In der Klimakteriumszeit gibt es dann eine Lücke, da gibt es wenig Rollen. Danach kommt die Oma, grauhaarig oder nicht, das sind oft reduzierte Rollen, die kein großes Eigenleben haben.“

Besonders bei jungen Schauspielerinnen sei oft die Anforderung, gut aussehen zu müssen, überpräsent. „Dieser Schönheitsdarwinismus stört mich wahnsinnig und ist sehr verbreitet. Da muss man sich nur die Bilder von roten Teppichen ansehen“, sagte Kroymann. „Da überbieten wir uns im Dünnsein, Schönsein, Nacktsein. Das spiegelt nicht wider, was in unseren Köpfen, mit unserer Reife, in unserer Entwicklung passiert, dass wir kreativ und stark sind, Impulse geben und alles Mögliche verändern können. Das wird noch nicht angemessen wiedergegeben in Filmen.“

Sie selbst sei glücklich in ihrem jetzigen Alter und auch mit ihren Falten. „Wenn Frauen kapieren, dass es bei allen körperlichen Nachteilen eine großartige Zeit sein kann, schwindet vielleicht auch irgendwann das zwanghafte Bedürfnis, sich glätten zu lassen“, sagte sie.

Foto: Promi auf einem roten Teppich (Archiv) [dts]

 

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