NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) will die Schulen im Umgang mit dem Krieg im Nahen Osten mit weiteren Hilfen ausstatten. Man plane, die Schulen noch in dieser Woche mit weiteren Informationen und Angeboten zu unterstützen“, sagte sie der „Rheinischen Post“ im Anschluss an ein Treffen mit Schulleitungs- und Lehrerverbänden. Das Treffen, das bereits am Dienstagabend stattfand, war das zweite Gespräch dieser Art binnen einer Woche. Feller sagte anschließend, dass es nach dem Angriff auf Israel an den Schulen zu keinen besonderen Vorkommnissen gekommen sei. Sie bedanke sich bei allen Lehrern für ihren bisherigen Einsatz bei der Behandlung dieses „ebenso emotionalen wie schwierigen Themas – einerseits als Wissensvermittler, andererseits als Vertrauenspersonen“. Der Vorsitzende des nordrhein-westfälischen Lehrerverbands, Andreas Bartsch, zeigte sich zufrieden mit dem Gespräch. Er warnte jedoch: „Wir müssen leider davon ausgehen, dass mit einer Bodenoffensive und jedem weiteren toten Palästinenser das Aggressionspotenzial auch an unseren Schulen steigt.“ Umso wichtiger sei es, jetzt schon deeskalierend auf die Eltern einzuwirken. „Die Schule muss ein geschützter Raum bleiben“, fordert Bartsch.“
Das vom Ministerium zur Verfügung gestellte Material sei bei der Schalte ausdrücklich gelobt worden: „Wo wir noch stärker ansetzen müssen, ist beim Thema Medienkompetenz. Unsere Schüler haben natürlich Zugang zu Gewaltvideos der Hamas und sehen die Bombardements der Israelis. Vergleichbares kennen wir leider schon aus dem Ukraine-Krieg“, sagte Bartsch der „Rheinischen Post“. Schon seit Kriegsausbruch kursieren Bartsch zufolge auf den Schulhöfen Videos, bei denen Soldaten etwa von Drohnen getötet werden: „Das sprechen die Lehrer schon heute aktiv an, da sind weitere Hilfestellungen aber durchaus erwünscht. Wir müssen uns außerdem stärker damit beschäftigen, Fake News zu entlarven.“
Grundsätzlich gelte: „Eine gute Bildung macht widerstandsfähig“, sagte er.
Foto: Gang in einer Schule (Archiv) [dts]