Die Lufthansa will noch enger als bisher schon mit der Luftwaffe zusammenarbeiten „Wir möchten mit unserer Erfahrung und unserem Know-how zukünftig bei der Luftwaffe eine größere Rolle spielen“, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Die Lufthansa-Technik arbeite „seit Jahrzehnten mit der Bundeswehr zusammen, zum Beispiel bei Überholung, technischer Betreuung oder Kabinenausstattung“, so Spohr.
„Und das kann nicht nur bei der Flugbereitschaft noch mehr werden.“ Die musste gerade Kritik einstecken, nachdem ein Jet ausgefallen war, der Außenministerin Annalena Baerbock nach Australien bringen sollte. „Statistisch liegen unsere Ausfälle bei unter zwei Prozent, das ist für diese kleine Flotte von Regierungsfliegern ein sehr guter Wert“, verteidigte Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhartz seine Truppe gegenüber dem „Focus“. „Aber klar ist die Aufmerksamkeit besonders groß, wenn mal eine Maschine mit Regierungsmitgliedern und einem großen Journalisten-Tross nicht starten kann.“
Der Drei-Sterne-General weiter: „Die Luftwaffe ist keine Lufthansa.“ Für die Regierungsaufträge hält das deutsche Militär 13 Passagiermaschinen bereit. Militärisch verfügt Gerhartz` Truppe hingegen aktuell über rund 400 Kampfjets, Helikopter und Transporter. Dennoch sei „die technische Einsatzbereitschaft unserer Flugbereitschaft vergleichbar mit der von zivilen Fluggesellschaften“.
LH-Chef Spohr verteidigte seinen Militärkollegen gegenüber „Focus“: „Sicherheit geht nun einmal immer vor. Und auch wir müssen Flugzeuge tauschen, wenn es technische Probleme gibt. Aber bei uns ist die Flotte größer, und es bekommt meistens niemand mit.“ Für weitere Kooperationen zwischen seiner Lufthansa und der Luftwaffe sieht Spohr jedenfalls „viele weitere Anknüpfungspunkte, sei es in der Logistik oder der Ausbildung“.
Spohr zu „Focus“: „Wir unterstützen, wo wir können.“
Foto: Lufthansa-Technik (Archiv) [dts]