Der Zentralverband des Deutschen Handewerks (ZDH) drängt auf eine Gleichstellung der beruflichen und akademischen Bildung. „Die berufliche Bildung wurde vernachlässigt“, sagte ZDH-Präsident Jörg Dittrich dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben).
„Bildung als Weg zur Wohlstandsmehrung wurde zu lange mit dem akademischen Weg gleichgesetzt, und dieses Narrativ ist noch immer in den Köpfen der Lehrer, der Eltern und der jungen Menschen“, kritisierte der Handwerkspräsident. „Es ist eine Mammutaufgabe, das wieder zu ändern“, sagte Dittrich. „Deswegen brauchen wir eine Bildungswende.“ Er pochte darauf, beide Bildungswege gleichwertig zu behandeln. „Wir müssen zunächst erst einmal wieder akademische und berufliche Bildung gleichermaßen wertschätzen“, forderte er. Dazu gehöre auch eine gleichwertige Ausstattung der Berufsschulen. Anlass seiner Forderung ist, dass zum Start des neuen Ausbildungsjahres 30.000 Lehrstellen im Handwerk unbesetzt geblieben sind. „Das zeigt, unsere Betriebe wollen ausbilden, bieten sehr viele Ausbildungsplätze an“, so Dittrich. Es sei für sie allerdings nicht einfach, Bewerber zu finden. Zugleich gibt es eine Trendwende bei den Azubi-Zahlen. „Bei den Ausbildungsverträgen gibt es einen leichten Anstieg, was uns natürlich freut und sicherlich auch Ergebnis der intensiven Nachwuchswerbung im Handwerk ist“, sagte er. „Zwischen Januar und August 2023 sind 112.231 neue Ausbildungsverhältnisse eingetragen worden und damit 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr.“
Foto: Ausbau einer alten Gasheizung (Archiv) [dts]