Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drängt den Westen zu einem stärkeren Engagement gegen Islamfeindlichkeit. „Die Angriffe auf Muslime haben die Grenzen der Toleranz in den westlichen Ländern überschritten und sind zu einem Sturm des Hasses geworden“, sagte Erdogan am Sonntag in seiner Abschlusskonferenz beim G20-Gipfel in Neu-Delhi.
Die Verbrennung des Korans unter Polizeischutz sei eine „klare Provokation“, fügte er mit Blick auf entsprechende Vorfälle in Schweden hinzu. Dies sei kein Ausdruck von Meinungsfreiheit, sondern ein „Hassverbrechen“, so Erdogan. „Niemand kann von uns erwarten, dass wir schweigen.“ Er sei der Meinung, dass alle Länder jetzt eine „entschlossenere Politik“ in dieser Frage verfolgen sollten.
Erdogan forderte auch „strengere Gesetze“ in den westlichen Ländern, um Islamophobie zu bekämpfen. Der türkische Präsident hatte sich am Rande des G20-Gipfels mit mehreren Staats- und Regierungschefs zu bilateralen Gesprächen getroffen, darunter auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
Foto: Recep Tayyip Erdogan am 10.09.2023 [dts]