Vollzeitbeschäftigte arbeiteten etwas weniger

In den letzten Jahren ist die Arbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten in Deutschland leicht zurückgegangen. Sie sank von durchschnittlich 40,6 normalerweise geleisteten Arbeitsstunden pro Woche im Jahr 2010 auf 40,0 Stunden im Jahr 2022, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.

Bei der geleisteten Arbeitszeit von abhängig Teilzeitbeschäftigten zeigte sich hingegen eine Zunahme: Diese arbeiteten im letzten Jahr durchschnittlich 21,2 Wochenstunden und damit mehr als 2010; damals betrug die Arbeitszeit durchschnittlich 18,4 Stunden pro Woche. Aufgrund dieser gegenläufigen Entwicklung hat sich die von allen abhängig Beschäftigten im Schnitt geleistete Wochenarbeitszeit im selben Zeitraum wenig verändert: Sie ging von 34,7 Stunden im Jahr 2010 auf 34,3 Stunden im Jahr 2022 zurück. Der leichte Rückgang der Arbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten zeigt sich bei Männern und Frauen gleichermaßen: Die geleisteten Wochenstunden gingen gegenüber 2010 um jeweils 1,5 Prozent zurück auf 40,4 Wochenstunden bei Männern im Jahr 2022 und 39,2 Stunden bei Frauen, so die Statistiker. Auch die geleistete Stundenzahl in Teilzeit nahm unabhängig vom Geschlecht der Beschäftigten seit 2010 zu. Bei Frauen fiel der Anstieg mit 16 Prozent auf zuletzt 21,7 Stunden aber etwas deutlicher aus als bei Männern (+14 Prozent auf 19,5 Stunden). Der Anstieg der durchschnittlichen Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten geht mit einem leichten Anstieg des Anteils Teilzeitbeschäftigter an allen Beschäftigten seit 2010 einher. Im Jahr 2022 arbeiteten 30 Prozent der Arbeitnehmer hierzulande in Teilzeit. Die seit 2010 wachsende Zahl an abhängig Beschäftigten bei gleichzeitig steigender Teilzeitquote könnte ein Zeichen sein, dass in der Summe betrachtet Vollzeitstellen durch Teilzeitbeschäftigung ersetzt werden, so das Bundesamt: Tatsächlich hat seit 2010 sowohl die Zahl der Vollzeit- als auch die der Teilzeitbeschäftigten zugenommen. 2022 waren knapp 17,7 Millionen Männer und 9,5 Millionen Frauen in Vollzeitbeschäftigung und damit 1,2 Millionen (+8 Prozent) beziehungsweise 600.000 (+7 Prozent) mehr als noch 2010. Noch stärker stieg in der Summe die Teilzeitbeschäftigung. Für Männer legte sie seit 2010 um fast 900.000 auf 2,6 Millionen Beschäftigte zu (+53 Prozent) und für Frauen sogar um gut 1,6 Millionen auf 9,2 Millionen Beschäftigte (+22 Prozent). Das heißt, auch wenn die Vollzeitbeschäftigung seit 2010 deutlich gestiegen ist (+7 Prozent), trägt die Teilzeitbeschäftigung mehr zum gesamten Beschäftigungswachstum bei (+28 Prozent).

Foto: Stahlproduktion (Archiv) [dts]

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