Das Drama „Das Lehrerzimmer“ soll für Deutschland bei der 96. Oscar-Verleihung in der Kategorie „Best International Feature Film“ ins Rennen gehen. Diese Entscheidung einer neunköpfigen Fachjury hat das für die Nominierung zuständige Unternehmen German Films am Mittwoch bekannt gegeben.
Der Spielfilm handelt von einer jungen, engagierten Sport- und Mathematiklehrerin, gespielt von Leonie Benesch, die als ihre erste Stelle an einem Gymnasium antritt. Als es an der Schule zu einer Reihe von Diebstählen kommt und einer ihrer Schüler verdächtigt wird, beschließt sie, der Sache eigenständig auf den Grund zu gehen. Zwischen empörten Eltern, rechthaberischen Kollegen und angriffslustigen Schülern versucht Carla zu vermitteln, wird dabei jedoch mit den Strukturen des Systems Schule konfrontiert. „Mit `Das Lehrerzimmer` nominiert die Jury einen hochaktuellen, universellen Kinofilm, dem man sich nicht entziehen kann“, begründete die Jury unter Leitung von Torsten Koch nach der Sichtung von 13 eingereichten Filmen ihre Wahl. Ilker Çatak, Regisseur und Gewinner des „Student Academy Awards“, nehme den „Mikrokosmos Schule als Bühne gesellschaftlicher Erosionsprozesse im postfaktischen Zeitalter“. Seine Geschichte inszeniere er „meisterhaft als Scheitern von Verständigung“. Regisseur Ilker Çatak und Produzent Ingo Fliess sehen die Nominierung als „besondere Ehre“ an. „Wir sind zutiefst dankbar für diese Chance und freuen uns von Herzen. Gleichzeitig aber sind wir uns der Verantwortung sehr bewusst, den deutschen Film auf der internationalen Bühne zu repräsentieren“, so Çatak und Fliess. Der Film hatte seinen deutschen Kinostart am 4. Mai und erreichte bis August rund 230.000 Zuschauer. Weltpremiere feierte der Film bei den 73. Internationalen Filmfestspielen Berlin in der Sektion Panorama. Bislang wurde der Film nach Nord- und Lateinamerika sowie nach Osteuropa verkauft.
Die Oscar-Verleihung soll am 10. März 2024 stattfinden. Im letzten Jahr hatten 92 Länder Filme für die Kategorie „Best International Feature Film“ angemeldet.
Foto: Sitze in einem Zuschauersaal (Archiv) [dts]