In der aktuellen Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa hat die SPD nachgelassen. In der Erhebung für die Sender RTL und ntv verlieren die Sozialdemokraten einen Prozentpunkt und liegen mit 17 Prozent neun Prozentpunkte hinter der Union mit unverändert 26 Prozent und vier Prozentpunkte hinter der AfD mit 21 Prozent (+ein Prozentpunkt).
Die Werte der Grünen und der FDP, der Linken und der sonstigen Parteien bleiben mit 14, sieben, vier bzw. elf Prozent unverändert. Bei den Kanzlerpräferenzen gibt es im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls kaum Veränderungen: Lediglich Annalena Baerbock gewinnt einen Prozentpunkt und kommt auf 17 Prozent, wenn die Wähler sich zwischen ihr, Scholz (22 Prozent) und Merz (21 Prozent) entscheiden müssten. Bei der Konstellation Scholz (21 Prozent), Merz (19 Prozent) und Habeck (15 Prozent) bleiben die Werte unverändert. Bei der Einschätzung der politischen Kompetenz der einzelnen Parteien trauen neun Prozent der führenden Regierungspartei SPD zu, mit den Problemen in Deutschland am besten fertig zu werden. Der Union trauen das elf, den Grünen acht, der FDP zwei und der AfD sieben Prozent zu. Damit traut jeder fünfte Wahlberechtigte den drei die Bundesregierung bildenden Parteien zusammen politische Kompetenz zu. 60 Prozent trauen überhaupt keiner Partei die Lösung der Probleme in Deutschland zu; das sind so viele wie noch nie in diesem Jahr. Zudem sind 61 Prozent der Bundesbürger nach eigenem Bekunden von den andauernden Streitigkeiten inzwischen so genervt, dass sie gar nicht mehr genau hinhören, worüber gestritten wird. Dies gilt für rund die Hälfte der Anhänger von SPD (47 Prozent), Grünen (48 Prozent) und FDP (55 Prozent), noch häufiger für die Anhänger von Union (67 Prozent) und AfD (74 Prozent) sowie in besonderer Weise für die Gruppe der Nichtwähler, von denen nur zwölf Prozent für den Streit zwischen den Regierungsparteien Verständnis äußern. 85 Prozent der Nichtwähler hören gar nicht mehr genau hin, worüber überhaupt gestritten wird. Die Folgen für Kanzler Scholz sind spürbar: Mittlerweile 63 Prozent der Bundesbürger (gegenüber 51 Prozent im April) halten den Bundeskanzler für führungsschwach. Nur noch 32 Prozent (gegenüber 43 Prozent im April) halten Scholz nicht für führungsschwach.
Die einzige Gruppe, in der eine Minderheit Scholz nicht für führungsschwach hält, sind die derzeitigen Anhänger der SPD. Die Daten zu den Partei- und Kanzlerpräferenzen wurden vom 22. bis 28. August erhoben. Datenbasis: 2.504 Befragte. Zum Zustand der Bundesregierung wurden am 25. und 28. August 1.009 Personen befragt.
Foto: Olaf Scholz (Archiv) [dts]