Ehemaliger EU-Botschafter kritisiert Schweiz

Michael Reiterer, ehemaliger EU-Botschafter in der Schweiz, erwartet keine schnelle Einigung in den bilateralen Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU. „Solange der Bundesrat seinen Verhandlern kein starkes Mandat gibt, geht sich das nie aus“, sagte Reiterer der Wochenzeitung „Die Zeit“. Im Außendepartement verheize man lieber einen Staatssekretär nach dem anderen.

Den Grund dafür sieht Reiterer in einer falschen Lagebeurteilung in Bern: „Über die gebetsmühlenartige Wiederholung der immer gleichen Diskussionen, glaubt die Schweiz selbst daran, dass sie heute noch so argumentieren kann wie 1992“, sagte der Ex-Diplomat. „Dies verkennt die Realität. Die EU von heute hat nichts mehr mit der EU von anno dazumal zu tun.“ Reiterer warnte die Schweiz davor, ihren Zugang zum europäischen Binnenmarkt aufs Spiel zu setzen und nur noch auf ein einfaches Freihandelsabkommen mit der EU zu setzen: „Ich glaube, das wäre eine Katastrophe für die Schweiz.“

Foto: Schweiz (Archiv) [dts]

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