Afrika-Experte sieht Probleme Bundeswehr-Abzug aus Mali

Der Leiter des Regionalprogramms Sahel der Konrad-Adenauer-Stiftung, Ulf Laessing, befürchtet angesichts des Militärputsches in Niger Probleme beim Abzug der Bundeswehr aus Mali, wo sich zuletzt über 1.000 deutsche Soldaten befanden. „Der Putsch macht den Abzug aus Mali viel schwieriger als geplant“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben).

„Der Flughafen Niamey war das Drehkreuz für die Bundeswehr. Es steht zu befürchten, dass die neuen Machthaber ähnlich wie in Mali separate Fluggenehmigungen verlangen, die dann erst jeweils beantragt werden müssten.“ Alternativen zu Niger gebe es nicht: „Der Landweg durch Mali oder Burkina Faso wäre zu gefährlich.“ Laessing fürchtet zudem Konsequenzen für den Zuzug von Flüchtlingen, die aus Niger oder Nachbarländern kommen und über Libyen Europa ansteuern. „Für Europa und Deutschland steht viel auf dem Spiel“, sagte er dem RND. „Niger hatte 2015 die Hauptmigrationsroute nach Libyen geschlossen. Dies könnten die neuen Machthaber als Druckmittel einsetzen, um von Europa anerkannt zu werden. Da sie vermutlich bleiben werden, wird die EU sicher das Gespräch suchen.“ Ohne eine Kooperation Nigers bei der Bekämpfung von Migration werde die Wirkung der jüngsten Vereinbarungen mit Tunesien jedenfalls schnell verpuffen. Sie sollen Flüchtlinge von der Europäischen Union fernhalten.

Foto: Bundeswehr-Soldat (Archiv) [dts]

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