Fast ein Drittel der Unionsanhänger ist dagegen, Koalitionen mit der AfD kategorisch auszuschließen. 31 Prozent von ihnen gaben das in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar für den „Focus“ an.
Demnach sind 55 Prozent der Bundesbürger für eine sogenannte „Brandmauer“ zur AfD, es 36 Prozent finden nicht richtig. Am höchsten ist die Ablehnung mit 90 Prozent unter den Anhängern der AfD. CDU-Chef Friedrich Merz hatte im Jahr 2021 für seine Partei jegliche Zusammenarbeit ausgeschlossen: „Mit mir wird es eine Brandmauer zur AfD geben. Da werde ich sehr konsequent sein.“ Zuletzt hatten er und andere Unionspolitiker diese Haltung immer wieder bekräftigt. Nach Ansicht des Politologen Werner Patzelt sind die Zeiten vorbei, „in denen die CDU ein Zusammenwirken mit einer systemtragenden AfD hätte anbahnen können“. Entsprechende Angebote an die heutige AfD würde laut Patzelt „kein CDU-Anführer politisch überleben“. Vor allem Abgeordnete aus dem konservativen Flügel der CDU fordern indes einen härteren Umgang mit der Bundesregierung, um AfD-Wähler zu überzeugen. „Unsere Aufgabe als Union muss es sein, sich deutlich und wahrnehmbar gegen die desolate Ampelpolitik zu positionieren“, sagte der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries.
„Mit Beschimpfung und Wählerschelte à la Grüne und SPD wird man die Menschen nicht für die demokratische Mitte zurückgewinnen können.“ Der Abgrenzungsbeschluss zur AfD sei „ohne Abstriche richtig“, ersetze aber „keine politische Strategie in der Auseinandersetzung mit der AfD“, sagte er.
Foto: CDU-Parteimitglied [dts]