Mit Blick auf ein vertrauliches „Kamingespräch“ zwischen Bund und Ländern zur Krankenhausreform drängen betroffene Verbände auf weitere Anpassungen des Entwurfs. Zwar gebe es im Krankenhaussystem eine „dramatische Schieflage“, dennoch werde eine zukunftsfähige Versorgung nicht „durch reine Umverteilung der Mittel gelingen“, sagte Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), am Dienstag.
„Wir finden, der deutsche Krankenhausmarkt hat viel zu lange Kapitalmarktanlegern interessante Investmentmöglichkeiten geboten“, das Gesundheitswesen sei zu deren „Spielball“ geworden. Auch die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, äußerte Bedenken: Sie sehe die „Fixierung der Finanzierung an den einzelnen Behandlungsfall“ kritisch und warne vor einem „zweiten Desaster wie beim Pflegebudget“. Es drohten „endlose Budgetberatungen“ und „erhöhte Insolvenzgefahr“. Die Bundesärztekammer (BÄK) kritisierte unterdessen: „Was im Grundsatz anerkannt wird, wird im Konkreten nicht durchgängig umgesetzt.“ Der BÄK seien eine gestärkte ärztliche Weiterbildung auf allen Versorgungsstufen, das Fortbestehen ärztlicher Leitung, eine wirksame Entbürokratisierung und eine eigenständige Berücksichtigung der ärztlichen Personalausstattung bei der Vorhaltevergütung wichtig, sagte Verbandspräsident Klaus Reinhardt.
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