IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt erneut

Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im Mai 2023 zum zweiten Mal in Folge gesunken. Es ging um 0,8 Punkte auf 101,8 zurück, teilte das Institut am Freitag mit.

Damit liegt der Frühindikator weiterhin knapp über der neutralen Marke von 100 und deutet auf eine leicht positive Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes in den nächsten Monaten hin. Auf europäischer Ebene verzeichnete das Barometer einen minimalen Rückgang um 0,1 Punkte. Damit liegt es mit 101,7 Punkten trotzdem deutlich über der neutralen Marke. „Der Höhepunkt der Energiekrise ist vorbei, aber die Folgen lasten auf der wirtschaftlichen Entwicklung“, sagte IAB-Forscher Enzo Weber.

Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit sinkt um 1,5 Punkte auf 98,0 Punkte. Sie liegt damit wieder klar unter der neutralen Marke von 100,0 Punkten, was eine Zunahme der Arbeitslosigkeit erwarten lässt. Die Beschäftigungskomponente des deutschen Arbeitsmarktbarometers fällt im Mai um 0,1 Punkte auf 105,6 Punkte und deutet auf weitere deutliche Beschäftigungszuwächse hin. Die Langzeitarbeitslosigkeit liegt um knapp 180.000 Personen über dem Vorkrisenniveau und der Anteil Arbeitsloser ohne Berufsausbildung hat deutlich zugenommen.

Im Jahresverlauf sei es wahrscheinlich, dass immer mehr Menschen aus der Ukraine auf Arbeitssuche gehen, die momentan teils noch an Kursen teilnehmen, so das Institut. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Die Skala des Barometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Foto: Bundesagentur für Arbeit [dts]

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