Der Mangel an Antibiotika für Kinder zeigt sich nun auch in den Kliniken, die normalerweise besser mit Medikamenten versorgt sind als die Arztpraxen. Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, sagte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben), der Arbeitsaufwand, den die Kliniken für die Beschaffung von Medikamenten mit Lieferengpässen betreiben müssten, sei bereits „überbordend“.
Gaß sprach von einem „Alarmsignal“, wenn Antibiotika oder Krebsmedikamente in Deutschland plötzlich nicht mehr flächendeckend vorhanden seien. „Bis dato können die Krankenhäuser die Probleme durch einen erheblichen Mehraufwand im Rahmen der Beschaffung noch ausgleichen, aber dauerhaft wird es so nicht möglich sein, die Probleme zu lösen“, sagte der Verbandschef. Der DKG-Vorsitzende bestätigte die Angaben von Kinderärzten, dass Kinder in Kliniken eingewiesen würden, weil in der ambulanten Versorgung eine Antibiotikabehandlung aufgrund des Medikamentenmangels nicht oder nur verzögert möglich ist. Er sprach allerdings von „bisher nur einzelnen Hinweisen“ aus den Kliniken auf eine derartige Entwicklung. „Aber alleine die Ankündigung durch den Verband der Kinderärzte verdeutlicht, vor welchem Problem wir stehen“, sagte Gaß.
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