Die Zahl indischer Studenten in Deutschland ist zuletzt deutlich gestiegen. „Es gibt ein radikal anwachsendes Interesse an Studien in Deutschland, besonders im naturwissenschaftlichen Bereich“, sagte der deutsche Botschafter in Indien, Philipp Ackermann, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagsausgaben).
Im Wintersemester 2021/2022 studierten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mehr als 34.100 Inder in Deutschland – damit hat sich ihre Zahl innerhalb von zehn Jahren mehr als verfünffacht. Sie stellen inzwischen nach Chinesen und Türkei die drittgrößte Gruppe unter ausländischen Studierenden. „Es ist durchaus möglich, dass wir in den nächsten drei bis fünf Jahren zwischen 50.000 und 60.000 Studierende aus Indien in Deutschland haben werden. Deutschland ist extrem populär“, sagte Ackermann. „Wir haben 24.000 Bewerbungen an der akademischen Prüfstelle der Botschaft überwiegend für die nächsten zwei Semester vorliegen.“ Viele Studierende entschieden sich ganz bewusst für Deutschland. „Ein echter Standortvorteil ist, dass bei uns die Hochschulausbildung so günstig ist.“ Deutschland bemüht sich auch deswegen um indische Studenten, um dem Fachkräftemangel hierzulande entgegenzuwirken. „Bei Fachkräften brauchen wir durch die Bank so viele Menschen, dass wir uns im internationalen Wettbewerb sehr darum bemühen müssen, sie anzuwerben“, sagte Ackermann. „Das ist bei Fachkräften etwas aufwändiger als bei Studierenden.“ Man sei da zwar in vielerlei Hinsicht erfolgreich, es bleibe aber immer das Problem der Sprache. Der Botschafter fügte hinzu: „Indien hat ein enormes Humankapital und ist sehr interessiert daran, Menschen ins Ausland zu schicken.“
Foto: Studenten in einer Bibliothek [dts]